Aus ethischen Gründen und zum Wohle des Hundes fühlen wir uns verpflichtet, möglichst viele Hundehalter, Hundetrainer, Kynologen und Züchter mit der fast unendlichen Geschichte von Merlot zu erreichen.

Der folgende Brief ist selbstverständlich keine Anklage gegen kompetente und seriöse Hundetrainer, Kynologen und Züchter. Die Zusammenfassung unserer Odyssee mit mehr oder weniger seriösen Personen aus der Hundeszene soll ganz klar der Aufklärung & Prävention dienen.

Denn aufgrund fehlender Abklärung & Diagnose durch einen Verhaltenstierarzt und aufgrund mangelnder Fachkenntnisse werden zu viele verhaltensauffällige Hunde nicht therapiert, sondern ins Tierheim abgeschoben oder sogar euthanasiert.

Davos, Winter 2007 / 2008

Ich bin ein reinrassiger Golden Retriever und am 1. Oktober 2003 geboren. Mein Name ist Merlot of Red Elder. Vielleicht habt Ihr mich schon auf der 1. Seite dieser Website gesehen?

Herbst 2003 ~
Baby Merlot in seiner Züchterfamilie!
Ich bin im Kanton Bern als Erster und Grösster von zehn Welpen des M-Wurfes zur Welt gekommen. Schon kurz nach unserer Geburt haben uns viele kleine und grosse Menschen besucht. Alle haben uns geknuddelt und nicht immer sanft behandelt. Ich war bei den Kindern und bei meiner Züchterfamilie sehr beliebt und stand (zu) viel im Mittelpunkt. Eigentlich hätte ich lieber meine Ruhe gehabt!

Meine Mutter hatte mit zehn Hündchen alle Pfoten voll zu tun! Sie war mit mir schon etwas überfordert. Ich habe immer wieder Tricks gefunden, mich ihrer Erziehung zu entziehen.

Es könnte sein, dass ich aufgrund fehlender Erziehung durch meine Mutter und (zu) intensiver Sozialisierung durch meine Züchterfamilie ein ungestümer und wilder Welpe mit einem kleinen Tick geworden bin. Möglicherweise interpretierte meine Züchterfamilie mein auffälliges Verhalten falsch?

10. Dezember 2003 ~
Baby Merlot in seinem neuen Zuhause!
Zwei nette Menschen mit Hunde-Erfahrung haben mich im Alter von zehn Wochen nach Davos geholt. Und so bin ich in den Bündner Bergen gelandet. Ich bin der zweite Golden Retriever von meiner neuen Familie. Mein Vorgänger hiess Dandy. Er war dem Erzählen nach ein ganz cooler und souveräner Typ. Von ihm hätte ich bestimmt viel gelernt! In der Nacht leuchtet am Himmel ein Stern, der den Namen Dandy trägt. Als mein Schutzengel ist er immer bei mir!

Mein neues Zuhause gefällt mir sehr gut. Meine Menschen haben zum Glück viel Geduld mit mir! Dank ihrer Hartnäckigkeit und Liebe ist aus mir trotz ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) ein fast perfekter Gentleman mit vielen liebenswerten, lustigen und positiven Eigenschaften geworden. Auch gegenüber Mensch und Tier bin ich sehr freundlich und absolut friedlich!

Übrigens: Habt Ihr gewusst, dass wir Golden Retriever nebst unserer Schönheit eine der intelligentesten Hunderassen der Welt sind?

Aber Vorsicht! Meine Menschen sagen jeweils: So schön ich bin, so schwierig ist teilweise mein Verhalten! Jaaa, es stimmt schon. Ich war bereits als Welpe und Junghund etwas flippig und speziell! Darum sollte ich so früh wie möglich, sprich als ganz Kleiner, das Einmaleins des guten Benehmens lernen! Mit Betonung auf SOLLTE!

Winter 2003 / 2004 ~
Baby Merlot im Winter~Wunderland!
Der erste Winter im schönen Davos mit dem glitzernden Schnee war für mich sehr aufregend und voller Abenteuer! Sooo viele fremde und komische Geräusche und Gerüche, sooo viele freundliche, aber auch weniger nette Hunde, sooo viele kleine und grosse Menschen ~ eine geballte Ladung an neuen Eindrücken! Fremde Menschen wollten mich immer knuddeln und streicheln. Fröhliche Hunde forderten mich zum Spiel auf. Sehr gerne! Grimmige Hunde wollten streiten. Nein danke!

Solche Situationen machten mich ganz kribbelig und zappelig. Vor Aufregung und Freude, aber auch infolge Anspannung und Stress benahm ich mich verdrehter als der verdrehteste Davoser! Entspannte Welpenausflüge waren für mich und meine Menschen in der Regel eine Ausnahme und wie ein Wunder!

Meine Menschen haben mit mir nicht nur zahlreiche Trainings absolviert, sondern auch verschiedene Therapien getestet. Mit dem Ziel, mir in dieser hektischen Welt ein stressfreies Hundeleben zu ermöglichen. Wir konnten dabei viele Erfahrungen sammeln und seriöse, leider aber auch inkompetente Personen aus der Hundeszene kennen lernen.

Wollt Ihr mich auf meiner abenteuerlichen Reise durch den Hundetrainer-Dschungel begleiten? Lasst Euch überraschen!

Na so was!
Denkt Ihr bestimmt verwundert nach unserer gemeinsamen Reise durch die Hundeszene!? Eine solche Odyssee muss nicht sein!

Deshalb mein Appell und Wunsch an Euch liebe Züchter, liebe Hundetrainer & liebe Kynologen: Zur Abklärung & Diagnose bitte ich Euch eindringlich, Besitzer von verhaltensauffälligen Hunden so früh wie möglich an einen Verhaltenstierarzt zu verweisen. Ein herzliches Dankeschön!

Fazit: Viele Züchter, Hundetrainer & Kynologen sind sich ihrer Verantwortung zu wenig bewusst. Wer auf diesem Gebiet tätig ist, braucht als Basis ein fundiertes Wissen über Hunde sowie sehr gute kommunikative und psychologische Fähigkeiten. Auch sollten diese Personen ihre eigenen Grenzen kennen und bei schwierigen Hunden nicht selber weiterwursteln.